Apotheken & Medikamente

Die Apotheke ist der Ort, an dem Menschen ihre Medikamente einkaufen. Mittlerweile sind zwar viele Medikamente auch im Online-Handel oder in Drogeriemärkten erhältlich, dabei handelt es sich aber in erster Linie um solche Medikamente, die nicht rezeptpflichtig und folglich selbst dosierbar sind, beispielsweise Kopfschmerztabletten. Verschreibungspflichtige Medikamente, die man nur über ein ärztlich ausgestelltes Rezept ausgehändigt bekommt, erhält man in Deutschland nach wie vor ausschließlich in der Apotheke.

Um ihr Angebot attraktiv zu gestalten, bietet die Apotheke aber auch über die reine Medizin hinausgehende Produkte für das körperliche Wohlbefinden an wie zum Beispiel Ätherische Öle, Massageöle, Wellness Badezusätze oder Massagegeräte. Auch medizinisches Zubehör für den Hausgebrauch wie Blutdruckmesser oder Diabetesmessgeräte sind im Angebot. In der Apotheke sind diese Artikel zwar preislich etwas höher angesetzt als im Online-Handel oder in großen Elektromärkten, dafür bietet der Apotheker aber den wesentlichen Vorteil einer intensiven und persönlichen Beratung. Diese ist für viele unsichere Käufer besonders wichtig. Oftmals wird der Apotheker über die Jahre hinweg zu einem engen Vertrauten und Berater. Er erfährt sehr viel Persönliches über seine Kunden, denn wenn er ihnen ihre Medizin ausgibt, weiss er natürlich zumindest ungefähr, von welchem Leiden der Kunde betroffen ist. Dieses Wissen erfordert aber auch eine sehr spezielle Charaktereigenschaft: Der Apotheker muss verschwiegen und diskret sein.

Nahezu in jedem Ort gibt es eine oder mehrere Apotheken, denn in Deutschland ist die Versorgung der Menschen mit Medizin gesichert. Kommt ein Kunde mit einem Rezept, und das Medikament ist nicht vorrätig, so kann der Apotheker es über den Apothekenbestelldienst bis spätestens zum nächsten Vormittag ordern und für den Kunden bereit halten.

Medikamente

Als Medikamente bezeichnet man Medizin in ihrer dosierten Darreichungsform. Medikamente werden von Patienten eingenommen, wenn eine Erkrankung vorliegt, zu deren Heilung sie eingesetzt werden sollen. Allerdings gehören auch leichte Schmerzmittel wie zum Beispiel Kopfschmerztabletten, die nur sporadisch und bei auftretenden minderen Beschwerden eingenommen werden, in die Kategorie der Medikamente.

Im wesentlichen wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: Es gibt rezeptfreie Medikamente und rezeptflichtige. Letztere wird auch als verschreibungspflichtige bezeichnet. Rezeptfreie Medizin ist sowohl in der Apotheke als auch im gut sortierten Drogeriemarkt zu bekommen. Inzwischen gibt es auch etliche Online-Anbieter, die rezeptfreie Medikamente anbieten. Diese Präparate haben eine Wirkung, mit der sich der Patient bei falscher Dosierung keinen lebensbedrohlichen Schaden zufügen kann. Zu ihnen zählen leichte Schmerz- und Beruhigungsmittel (jedoch keine gefährlichen Schlaftabletten), Mittel zur Anwendung bei Erkältungskrankheiten sowie Produkte für die Wundversorgung wie Wundsalben, Brandsalben und Salben für Verstauchungen. Verschreibungspflichtige Medikamente sind solche, die nur vom Arzt angeordnet und gemäß seiner Empfehlung eingenommen werden sollten. Zu ihnen zählen Herz-Kreislauf-Mittel, Antibiotika, Schlafmittel und Psychopharmaka, sowie viele andere. Verschreibungspflichtige Medizin erfordert eine vorherige genaue Diagnose durch einen Arzt und muss strikt nach dessen Anweisungen angewendet werden, ansonsten riskiert man eine nachhaltige Schädigung des Organismus, die bis zum Tod führen kann.

Aus diesem Grund ist verschreibungspflichtige Medizin auch nur in der Apotheke zu erhalten, und wird vom Apotheker nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezeptes ausgegeben. Eine Selbstdiagnose und Eigentherapie könnte katastrophale Folgen haben.

Die Versorgungssituation in Deutschland mit Medikamenten ist hervorragend. Es gibt genügend Wissen, Rohmaterial und Medizin, um eine gute Absicherung der Bevölkerung gewährleisten zu können. In vielen anderen Ländern ist dies nicht der Fall, und Menschen sterben einzig aus Mangel an geeigneten Behandlungsmöglichkeiten.

Medikamentenwechselwirkungen

Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Medikamenten, das oft unterschätzt wird, sind Medikamentenwechselwirkungen. Wenn eine Person mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, besteht die Möglichkeit, dass diese miteinander interagieren und die Wirkung der Arzneimittel verändern können. Manche Wechselwirkungen können zu einer verstärkten Wirkung führen, was zu unerwünschten Nebenwirkungen oder sogar zu einer Überdosierung führen kann. In anderen Fällen können Medikamentenwechselwirkungen die Wirkung abschwächen, wodurch die gewünschte Behandlung möglicherweise weniger effektiv wird. Die Gefahr von Wechselwirkungen besteht sowohl bei der Kombination von rezeptfreien als auch verschreibungspflichtigen Medikamenten. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Patienten ihren Arzt oder Apotheker über alle Medikamente informieren, die sie einnehmen, einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Präparaten. Die Fachleute können mögliche Wechselwirkungen erkennen und gegebenenfalls alternative Medikamente empfehlen, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten.

Arzneimittelsicherheit und Fälschungen

Die Sicherheit von Arzneimitteln ist ein weiterer zentraler Aspekt, der bei der Versorgung mit Medikamenten beachtet werden muss. Um die Qualität und Wirksamkeit von Medikamenten sicherzustellen, unterliegen sie in Deutschland strengen Regularien und Qualitätskontrollen. Die Herstellung, der Vertrieb und der Verkauf von Medikamenten sind in Deutschland durch das Arzneimittelgesetz (AMG) und die Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV) geregelt. Trotz dieser strengen Kontrollen besteht jedoch auch das Risiko von Arzneimittelfälschungen. Fälschungen können wirkungslos sein oder sogar gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Aus diesem Grund ist es ratsam, Medikamente nur in zugelassenen Apotheken oder seriösen Online-Apotheken zu erwerben. Bei Verdacht auf eine gefälschte Arzneimittelpackung sollten Patienten umgehend ihren Apotheker oder das zuständige Gesundheitsamt informieren.

Apotheken als Gesundheitsberater

Die Rolle der Apotheken hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Neben der reinen Abgabe von Medikamenten fungieren Apotheker heute zunehmend als Gesundheitsberater. Sie stehen den Kunden nicht nur für Fragen zu Medikamenten, sondern auch zu allgemeinen Gesundheitsthemen und Prävention zur Verfügung. Apotheker können über gesunde Lebensweise, Impfungen, Reiseapotheke, Ernährung und die Bedeutung von Bewegung informieren. Sie helfen den Patienten, ihre Medikamente richtig einzunehmen und auf mögliche Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen hinzuweisen. Durch diese Beratung leisten Apotheker einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung und tragen dazu bei, dass die Menschen ihre Medikamente optimal nutzen und gesund bleiben können.

Apotheken und Nachhaltigkeit

Ein zunehmend wichtiger werdender Aspekt im Gesundheitswesen ist die Nachhaltigkeit, auch in Bezug auf Medikamente und Apotheken. Der Verbrauch von Ressourcen, die Produktion und der Transport von Medikamenten haben Auswirkungen auf die Umwelt. Apotheken können hier einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem sie beispielsweise auf umweltfreundliche Verpackungen achten, den Energieverbrauch reduzieren und sich für die fachgerechte Entsorgung von Medikamenten und Verpackungsmaterialien einsetzen. Einige Apotheken bieten mittlerweile auch die Möglichkeit, leere Medikamentenbehälter zurückzubringen, um sie fachgerecht zu entsorgen oder wiederzuverwenden. Durch solche Maßnahmen können Apotheken einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und dazu beitragen, dass die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft nachhaltig bleibt.